Ziel des Sommerausflugs der TSA am 15.06.2024 war das Deutsche Weintor in der südpfälzischen Weinbaugemeinde Schweigen-Rechtenbach. Das Deutsche Weintor gilt als eines der Wahrzeichen der Pfalz und markiert den südlichen Beginn der Deutschen Weinstraße.
Das 19,2 m hohe Weintor ist im Stil des Neoklassizismus aus Sandstein errichtet. Das Walmdach trägt an seinen Firstenden zwei Mohnkapseln aus Kupfer, die als Fruchtbarkeitssymbole gelten. Das Weintor stammt aus der Zeit des Nationalsozialismus und wurde 1936 errichtet, um – nach offizieller Lesart – die Pfalz als Weinbaugebiet bekannter zu machen und um Arbeitsplätze zu schaffen. Wer sich das Gemäuer im Bild aufmerksam ansieht, dem fällt bestimmt auch der als Relief ausgeführte Reichsadler mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg herausgeschlagenen Hakenkreuz auf.
An der dem Elsass zugewandten Südseite sind seit März 1945, als am Ende des Zweiten Weltkriegs die U.S. Army die deutsche Westgrenze überquerte, die Inschrift „Jere Gill Min. Wells 3-45“ und die Umrisse des US-Bundesstaates Texas mit dem Texas-Stern eingemeißelt. Jeremy Gill war offenbar ein amerikanischer Soldat und stammte aus Mineral Wells im Südosten von Texas.
Zu Fuß ging es für die TSA`ler durch saftig grüne Weinberge nach Weißenburg. Die Gemeinde entwickelte sich aus einer stetig wachsenden Ansiedlung um das im 7. Jahrhundert gegründete Kloster Weißenburg. Von 1306 bis 1697 war Weißenburg Reichsstadt und gehörte zum 1354 gegründeten Zehnstädtebund elsässischer Reichsstädte.
Zwischen 1480 und 1503 beschäftigte der Zwist des Klosters mit dem Burgherrn des nahen Berwartstein, Hans von Trotha, nacheinander den Kurfürsten von der Pfalz, Philipp den Aufrichtigen, den römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. und sogar die Päpste Innozenz VIII. sowie Alexander VI. Höhepunkt der Auseinandersetzung war 1485 die sogenannte Wasserfehde, als Hans von Trotha zunächst Weißenburg das Wasser entzog, indem er die Lauter aufstauen ließ, um dann den Damm einzureißen und der Stadt eine gewaltige Überschwemmung zu bescheren.
Wissembourgs Altstadt ist noch teilweise von Resten der alten Stadtbefestigung umschlossen und ist nördlicher Ausgangspunkt der Romanischen Straße, die im Elsass durch Orte mit Baudenkmälern der Romanik führt. In Wissembourg findet man die Pfarrkirche aus dem 11./12. Jahrhundert sowie Teile der Kirche Saints-Pierre-et-Paul (St. Peter und Paul), der ehemaligen Abteikirche des Klosters Weißenburg. Sie ist eine der größten Kirchen des Bas-Rhin außerhalb von Straßburg. Das vorwiegend gotische Gebäude weist noch wenige romanische Bauteile des Vorgängerbaus aus dem 11. Jahrhundert auf, darunter den Glockenturm mit einer Bauinschrift des Abtes Samuel und ein heute als Kapelle genutzter Raum, der Kapitelsaal der romanischen Anlage.
Zu den sehenswertesten Gebäuden der Stadt zählen das Salzhaus aus dem 15. Jahrhundert mit seinem auffallenden Dach, das Maison de l’ami Fritz (um 1550, Ort der Dreharbeiten der Romanverfilmung L’ami Fritz) mit seinem aufwändigen Erker und das klassizistische Rathaus (erbaut 1741 bis 1752), ein Hauptwerk des Straßburger Stadtarchitekten Joseph Massol. Das Haus Vogelsberger mit seinem Renaissanceportal stammt aus dem Jahre 1540. In dem Haus am Quai Anselmann lebte der Ordensgründer Charles de Foucauld als Kind für einige Jahre. Das Hôtel Stanislas ist ein Barockpalais, in dem Stanislaus I. Leszczyński von 1719 bis 1725 lebte.
(Quelle: Deutsches Weintor – Wikipedia, Wissembourg – Wikipedia)
Wir bedanken uns ganz ganz herzlich bei unserem emsigen Organisatorenteam Robert, Gisela, Walter und Liz für die tolle Tour und die Organisation der informativen Stadtführung.
Im Mitgliederbereich findet ihr wieder eine Fotogalerie. Vielen vielen Dank an alle Teilnehmer für die prompte Übermittlung eurer sehr gelungenen Aufnahmen - euer Andreas.